Region gestalten: Kreislaufwirtschaft in der Kreisverwaltung
Nachhaltige Möbel nach Cradle to Cradle-Kriterien
Die Kreisverwaltung Lüneburg setzt ein starkes Zeichen für nachhaltiges Wirtschaften und beschreitet neue Wege in der Kreislaufwirtschaft. Mit der Einrichtung eines Beratungsbüros nach den Cradle to Cradle (C2C)-Kriterien wird ein zukunftsweisendes Konzept in der Region Nordost-Niedersachsen umgesetzt. Ziel dieses Projekts ist es, Materialien so zu verwenden, dass sie nach ihrem Nutzungsende vollständig in den Produktkreislauf zurückgeführt werden können.
Janna Hoveida, Leiterin des Fachdienstes Klimaschutz, Kreisentwicklung und Wirtschaft, erklärt: „Auf den ersten Blick sieht man gar nicht, dass an den Möbeln etwas besonders ist. Doch können beispielsweise bei den Sitzhockern 99 Prozent der Stoffe wieder in den Produktkreislauf zurückgeführt werden.“ Die Einrichtung des Beratungsraumes ermöglicht es Mitarbeitenden der Kreisverwaltung, Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, das C2C-Konzept hautnah zu erleben.
Diese Maßnahme ist Teil unseres Projekts „Cradle to Cradle Modellregion Nordost-Niedersachsen“, das von den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg, der Technischen Universität Hamburg und uns als Süderelbe AG vorangetrieben wird. Gefördert wird das Projekt durch das Förderprogramm „Region gestalten“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Die Bedeutung des Projekts geht über die bloße Anschaffung von Möbeln hinaus. Mit der Einrichtung des Beratungsbüros setzt die Kreisverwaltung ein sichtbares Zeichen für Nachhaltigkeit und Innovationskraft. Inga Masemann, zuständig für die Beschaffungsrichtlinie im Landkreis Lüneburg, betont: „Der Landkreis Lüneburg hat aus der Politik den Auftrag bekommen, eine nachhaltige Beschaffungsrichtlinie zu erarbeiten und diese nach den Prinzipien von C2C auszurichten. Mit der Arbeitsgruppe in der Landkreisverwaltung haben wir die Richtlinie erstellt und möchten sie nun auch anderen Landkreisen zur Verfügung stellen.“
Neben der Ausstattung des Beratungsbüros und der Erarbeitung einer Beschaffungsrichtlinie sind weitere Ergebnisse des Projekts der Masterplan für die Umsetzung von Cradle to Cradle Projekten in der Region Nordost-Niedersachsen sowie die Eröffnung des Cradle to Cradle Innovationslabors in Dannenberg. Diese Initiativen sollen die regionale Kreislaufwirtschaft stärken und die Prinzipien der C2C-Kreislaufwirtschaft in der gesamten Region vorantreiben.
Dr. Jürgen Glaser von der Süderelbe AG, der das Projekt unterstützt, betont: „Wir sehen in der Kreislaufwirtschaft und den Cradle to Cradle-Prinzipien enorme Chancen für eine nachhaltige regionale Entwicklung. Unsere Zusammenarbeit mit den Landkreisen und Universitäten zeigt, wie wichtig es ist, Innovationskraft und nachhaltiges Denken zu vereinen.“ Als Süderelbe AG engagieren wir uns aktiv für die Förderung regionaler Wirtschaftsstrukturen und unterstützen nachhaltige Projekte, die langfristig zur Stärkung der Region beitragen. Durch die Zusammenarbeit im Rahmen des C2C-Projekts wird nicht nur die regionale Wirtschaft gefördert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet.
Die Eröffnung des Cradle to Cradle Innovationslabors in Dannenberg stellte einen weiteren Meilenstein in der Umsetzung des Projekts dar. Dieses Labor wird als Zentrum für Forschung und Entwicklung dienen und Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie der Öffentlichkeit die Möglichkeit bieten, innovative Lösungen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu entwickeln und zu testen.
Insgesamt zeigt das Projekt „Cradle to Cradle Modellregion Nordost-Niedersachsen“, wie durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zukunftsweisende Konzepte umgesetzt werden können. Die Initiative trägt dazu bei, die Region Nordost-Niedersachsen zu einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu machen.
