Von der Cradle to Cradle Modellregion zum Innovationslabor in Dannenberg
Die Cradle to Cradle Modellregion Nordost-Niedersachsen hat die Abschlussveranstaltung des bundesweiten Förderprogramms „Aktive Regionalentwicklung“ ausgerichtet.
Rund 50 Teilnehmende waren bei der bundesweiten Abschlussveranstaltung zur Regionalentwicklung der Einladung des Bundesministeriums für Wohnen Stadtentwicklung und Bauwesen gefolgt. Ausrichter war das Cradle to Cradle (C2C) Modellprojekt der Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg. Dieses wird noch bis Ende April laufen, danach wird der Verein Connect Circular e. V. die Arbeit des Projekts, die Vernetzung und Beratung zu den Themenkomplex „Kreislaufwirtschaft“ in Dannenberg fortführen.
Lüchow-Dannenbergs Landrätin Dagmar Schulz betont, den wichtigen Schritt für die Zukunft der Region. „Durch die Einrichtung eines Innovationslabors ist es uns gemeinsam gelungen, die Arbeit des Modellprojekts zu verstetigen.“
Dabei geht es nicht nur um einfache Stoffkreisläufe mit dem Grundgedanken des Widerverwertens und Recycling. Prof. Michael Braungart formuliert ein übergeordnetes Ziel: „Die Vorstellung, Abfall als Designprinzip abzulegen, bedeutet, Dinge – Produkte, Verpackungen und Systeme – von vornherein unter der Voraussetzung zu konzipieren, dass Abfall überhaupt nicht vorkommt“. Braungart unterscheidet in seinen Designprinzipien zwei grundsätzliche Stoffkreisläufe: Biomasse und technische Masse. Biomasse soll in den biologischen Kreislauf zurückzukehren – sie wird buchstäblich von Mikroorganismen im Boden und von anderen Tieren aufgenommen. Im Idealfall verbessert sich dadurch sogar die Bodenqualität.
Für die technische Masse müsse es ebenfalls einen eigenen Kreislauf geben, ein „industrieller Metabolismus“, ebenfalls mit der Idee die technische Masse zu erhalten und weiter zu nutzen.„Abfall muss also neu gedacht werden“, fasst Landrätin Dagmar Schulz die Veranstaltung zusammen und lobt die gute Arbeit des Cradle to Cradle Projektes. „Die Region Nordostniedersachsen zeigt, dass Innovationen und Nachhaltigkeitsstrategien auch im ländlichen Raum erfolgreich entwickelt werden können.“
Im Landkreis Lüneburg leitet Janna Hoveida die Stabsstelle Klimaschutz I Kreisentwicklung I Wirtschaft; sie blickt positiv auf das Modellvorhaben zurück: „Es hat handfeste Ergebnisse geliefert und maßgeblich Prozesse angestoßen, die das Thema in der Region vorantreiben.“ Beispielsweise eine nachhaltige Beschaffungsrichtlinie im Landkreis Lüneburg. Für die Region Nordostniedersachsen wurde weiterhin ein Masterplan (SREK) für die Umsetzung von Cradle to Cradle Projekten verfasst. Außerdem wurden 18 insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen aus der Region zu C2C-Themen beraten und begleitet. Die erfolgreiche Arbeit kann nun im C2C-Innovationslabor in Dannenberg für die gesamte Region fortgeführt werden.
Bundesweite Abschlussveranstaltung
Die Cradle to Cradle Modellregion Nordost-Niedersachsen hat die Abschlussveranstaltung des bundesweiten Förderprogramms „Aktive Regionalentwicklung“ ausgerichtet. Vom 11. bis 13. März trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der fünfzehn bundesweiten Modellvorhaben im Dannenberger C2C-Innovationslabor.
Rund 50 Menschen aus der Förderinitiative, Verwaltung und Politik begutachteten und diskutierten gemeinsam die Projektergebnisse der verschiedenen Modellvorhaben. So etwa zum klimabedingten Strukturwandel im Naturpark Diemelsee (Nordrhein-Westfalen) oder zur regionalen Versorgung in Oberspreewald-Lausitz (Brandenburg). Die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg haben gemeinsam mit den Projektpartnern, der Technischen Universität Hamburg, der Leuphana Universität Lüneburg und der Süderelbe AG über Möglichkeiten der Regionalentwicklung im Rahmen der Kreislaufwirtschaft informiert. Die Modellregion wurde dabei von Seiten der Begleitforschung als eines der innovativsten Modellvorhaben des Förderprogramms hervorgehoben.
Die Räumlichkeiten des Labs können im Rahmen der gleichzeitigen Projektabschluss- und Lab-Eröffnungsveranstaltung am 12.04.2024 ab 14:00 besichtigt werden. Interessierte können sich per Mail an regionalentwicklung luechow-dannenberg .de anmelden.

